Die gute Schneiderkanne
Die Schneider Gießkanne oder einfach Schneiderkanne gilt als Inbegriff der nostalgischen Gießkanne aus Metall.
Die Firma Schneider produzierte diese vollverzinkten Gießkannen seit 1876 in Stuttgart - Feuerbach. Da sie sich im Laufe der Jahrzehnte sowohl formal veränderten als auch in zahlreichen Größenvariationen und Spezialformen hergestellt wurden, sind sie zu einem eigenen Sammelgebiet avanciert.
Die ältesten Kannen tragen geprägte Messingmarken. Ab etwa 1910 wurde die ovale Marke in das Stahlblech eingeprägt. Bis 1949 trugen sie den eingeprägten gebogenen Schriftzug “Schneiderkanne” und danach schließlich den gestreckten Schriftzug.
Zum Sammeln schön...
Besonders bei Sammlern gesucht sind natürlich die ältesten Kannen, sowie ausgefallene Größen, die entweder besonders klein (1,5 oder 4 Liter) oder besonders groß (13, 14, 15, 16 Liter) sind. Ausgesprochen beliebt aber seltener, sind natürlich auch die Spezialformen wie Gewächshauskannen oder Hängebrettkannen. Mit Füllmengen von
2,5 - 4,5 Litern und dem sehr langen Gießrohr, sind sie ausgesprochen handlich und die Löffelbrausen mit haarfeinem Sieb sind ideal für die Anzucht von Keimlingen. Das lange Gießrohr erlaubt auch ein Bewässern in den hinteren Bereichen des Pflanztisches, bei Balkonpflanzen oder Topfpflanzen in zweiter Reihe.
Zum Gießen schön...
Leider werden die Schneiderkannen, die als Krönung der Gießkannen gelten und wegen ihrer unverwüstlichen Robustheit auch auf fast jedem Friedhof zu finden waren, seit 1989 nicht mehr von Schneider hergestellt. Trotz ihrer hervorragenden technischen Eigenschaften und ihrer ästhetischen Qualität waren sie dem Konkurrenzdruck der billigen grünen Plastikkannen nicht mehr gewachsen, zumal auch die Qualität nicht nur preislich “ins Gewicht fiel”. Erst mit dem erneuerten zarten Aufblühen der Gartenkultur seit Ende der 1990er Jahre hat ein Umdenken eingesetzt.
